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Zum neunten Mal Auszeichnung für herausragende Nachwuchskräfte vergeben: Vier Top Azubis in der chemischen Industrie in Baden-Württemberg gekürt
Baden-Baden/Rust, 12. September 2019. Eine Industriekauffrau, zwei Chemikanten und eine Fachkraft für Lagerlogistik: Diese vier jungen Leute sind die „top azubis chemie“ 2019. Die zum neunten Mal vergebene Auszeichnung erhielten Mitarbeiter von Chemie- und Lackunternehmen aus Bräunlingen, Eberbach, Karlsruhe und Ulm. Sie wurden am Donnerstag von Ralf Müller, Geschäftsführer der Chemie-Verbände Baden-Württemberg, in Rust bei Freiburg geehrt.
Gute Noten sind wichtig – aber das Engagement entscheidet
Die Auszeichnung wirke über die Branche hinaus, so Müller: die Nachwuchssicherung sei für die Chemie-Unternehmen ein wichtiges Anliegen. „Es ist toll, dass in den Unternehmen derart vielfältig engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sind.“. Dabei seien die betrieblichen, die außerbetrieblichen und vor allem die sozialen Aktivitäten für die Jury ausschlaggebend gewesen.
Zum neunten Mal gibt es „top azubis chemie“
Die „top azubi chemie“-Auszeichnung wird seit 2011 vergeben. Für den Preis können die in den Chemie-Verbänden Baden-Württemberg organisierten Unternehmen besonders gute und engagierte Nachwuchsmitarbeiter, Azubis und DHBW-Studenten, vorschlagen. Sie werden von einer fachkundigen Jury beurteilt und ausgewählt.
Für die jungen Chemie-Mitarbeiter gibt es neben der „Trophäe“ einen Aufenthalt im Europa-Park Rust mit Blick hinter die Kulissen zum Thema „Virtuelle Realität“.
Ausbildung in der chemischen und pharmazeutischen Industrie
Jedes Jahr beginnen mehr als 1.000 junge Menschen eine Ausbildung oder ein duales Studium in den mehr als vierhundertfünfzig Chemie-Unternehmen im Land. Insgesamt werden derzeit etwa 3.500 Azubis ausgebildet – in mehr als fünfzig unterschiedlichen Berufen. Dazu gehören Produktionsberufe wie der Chemikant oder der Industriemechaniker, Laborberufe wie der Lack- oder Biologielaborant, kaufmännische oder IT-Berufe und duale Studienplätze. Die Übernahmequote der Ausgelernten ist nach den meist dreieinhalb Jahren Berufsausbildung hoch: mehr als 95 Prozent starten in „ihrem“ Unternehmen ihre weitere Karriere. Ausführlich über die Ausbildung in der Chemie und offene Ausbildungsstellen informiert die Branche auf dem Portal www.elementare-vielfalt.de.
Die „top azubis chemie 2019“
– ausgezeichnet für besonderes Engagement und Top-Leistungen
Simon Bausch, Fachkraft für Lagerlogistik, Emil Frei GmbH & Co. KG (FreiLacke), Bräunlingen
Ein Teilzeit-Landwirt, ausgebildeter Packmitteltechnologe, überzeugter Fasnachter, sozial engagiert in der Kolping-Familie und in vielen Projekten im Unternehmen: Jetzt hat Simon Bausch mit der Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik seinen Beruf gefunden. Der 24jährige betreut im Unternehmen Schülerpraktikanten in der Logistik, wirbt auf Messen für seinen Beruf – und kümmert sich mit anderen Auszubildenden um ein Gemüsebeet: Die Kantine und damit alle Mitarbeiter profitieren von der Ernte!
FreiLacke hat derzeit 570 Beschäftigte, darunter etwa sechzig Auszubildende und DHBW-Studenten. Das Unternehmen stellt in Bräunlingen Flüssig- und Pulverlacke als Systemlieferant her.
Melissa Laqua, Industriekauffrau, Gelita AG, Eberbach
Sie hat vorzeitig ihre Ausbildung abgeschlossen – und zur bestandenen Prüfung einen Preis bekommen: Melissa Laqua, Industriekauffrau, bringt aber nicht nur im Job herausragende Leistungen, sondern auch in ihrer Freizeit. Die 22jährige ist Jugendausbilderin in der Freiwilligen Feuerwehr ihres Wohnortes, engagiert sich im Werksverkauf von Gelita und hat sich für die Interessen ihrer Mit-Azubis als Mitglied der Jugend- und Ausbildungsvertretung eingesetzt. Die Einführungswoche für neue Azubis hat sie mitgestaltet und war Patin für neue angehende Industriekaufleute.
Gelita ist der weltweit führende Hersteller von Kollagenproteinen für Lebensmittel, Nahrungsergänzung und pharmazeutische Produkte sowie für zahlreiche technische Anwendungen. Am Stammsitz in Eberbach sind etwa 550 Mitarbeiter – davon 39 Auszubildende und DHBW-Studenten - beschäftigt, weltweit an 21 Produktionsstandorten mehr als 2.500.
Philip Merkl, Chemikant, MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG, Karlsruhe
Rettungsschwimmer, ehrenamtlicher Katastrophenschützer, Mitglied der Wasserwacht, mobiler Retter – für manche wäre das schon „Vollzeit“. Für den 18jährigen Chemikanten Philip Merkl ist das aber „nur“ der private Teil seines Engagements. Bei der MiRO ist er Energiescout und hilft, sein Unternehmen noch nachhaltiger zu machen. Er hat die Patenschaft für neue Azubis übernommen, ist Scout beim Arbeitssicherheitsparcour und motiviert seine Kollegen regelmäßig, selbst noch sicherer zu arbeiten. Und außerdem ist er jederzeit „mobiler Retter“: Er wird alarmiert, wenn in seiner Umgebung ein Unfall gemeldet wird, um Ersthilfe zu leisten.
Die Mineraloelraffinerie Oberrhein in Karlsruhe ist Deutschlands größte Kraftstoffraffinerie. Sie beschäftigt etwa eintausend Mitarbeiter, darunter 75 Auszubildende und DHBW-Studenten.
Daniel Haas, Chemikant, Uzin Utz, Ulm
Er ist erst zwanzig Jahre alt – und doch liegt Daniel Haas die Jugendarbeit am Herzen und im Blut: Der Chemikant bei Uzin Utz ist privat nicht nur seit Jahren Ministrant, sondern inzwischen als Oberministrant in seiner Gemeinde für den Nachwuchs zuständig – und wurde in den Pfarrgemeinderat gewählt. Von der Jugendfeuerwehr war für ihn der Weg in die Freiwillige Feuerwehr selbstverständlich – und genauso klar war, dass er bei JuzinIOR, der Junioren-Firma seines Arbeitgebers, mitmacht und als Vorstand dort Verantwortung trägt.
Die Uzin Utz Group mit Hauptsitz im Ulmer Donautal ist weltweit mit rund 1.300 Mitarbeitern führend in der Entwicklung und Herstellung von Bodenverlegesystemen. In Ulm arbeiten 441 Mitarbeiter, darunter 27 Auszubildende und DHBW-Studenten.