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Wie eine angehende Chemielaborantin bei Brüggemann als Influencerin durchstartet
Heilbronn. „Ich will anderen zeigen, wie spannend die Arbeit im Labor ist“, sagt Mona Schiller. Die 21-Jährige absolviert seit September 2022 eine Ausbildung zur Chemielaborantin beim Chemie-Spezialisten Brüggemann. Als Ausbildungsbotschafterin wirbt sie jetzt in den sozialen Medien für ihren Beruf. Denn: „Ich erreiche junge Leute auf Augenhöhe“, davon ist sie überzeugt.
Auf dem Instagram-Kanal „gutausgebildet“ stellt sie sich und ihre Ausbildung vor. „Das ist viel moderner als eine Webseite“, sagt die junge Frau, „die Kommunikation ist einfacher, schneller und lockerer.“ Betrieben wird dieser Kanal vom Ausbildungsbündnis Baden-Württemberg, einem Projekt des Landes, der Kammern, Wirtschaft- und Arbeitgeberverbände, den Gewerkschaften und der Bundesagentur für Arbeit.
Auch privat viel auf Instagram unterwegs
Nicht nur beim Besuch von aktiv ist Schiller ganz Medienprofi: Gekonnt setzt sie sich und ihren Arbeitsplatz für ihre Posts in Szene. Und beschreibt verständlich und mit ansteckender Begeisterung, was alles zu ihren Aufgaben gehört.
Zum Beispiel die Viskositätsprüfung: „Ich untersuche die Fließeigenschaften eines Produkts. Das ist beispielsweise für die Produktion relevant, wenn Pumpen für die Verarbeitung eingestellt werden.“ Auch privat ist sie auf Instagram unterwegs, postet Bilder aus ihrem Alltag oder auch aus dem Urlaub. Die dafür nötigen Kenntnisse wie das Fotografieren, die Bildbearbeitung und sogar den Videoschnitt hat sie sich selbst beigebracht.
Es soll authentisch sein – und gut aussehen
Zu ihrem Influencer-Job kam sie eher durch Zufall. „Unser Azubi-Jahrgang wurde gefragt, ob jemand seine Ausbildung vorstellen möchte. Ich habe sofort zugesagt. Instagram nutze ich ja selbst und mag es, andere über diesen Kanal auf dem Laufenden zu halten.“
Cathrin Bierhalter, die das Digitalmarketing-Team des Unternehmens leitet, freut das sehr. „Mona macht das großartig, und sie ist eine tolle Repräsentantin für unser Unternehmen und für den Beruf der Chemielaborantin.“
Die Kommunikation auf Instagram ist einfacher, schneller und lockerer
Mona Schiller, Ausbildungsbotschafterin
Was auf Instagram so lässig aussieht, erfordert freilich Disziplin und Einsatz – mindestens ein bis zwei Stunden Arbeit stecken in jedem Post. Die Texte schreibt Schiller selbst. „Die Fotos macht eine Kollegin“, erklärt sie, „wir müssen alles vorbereiten, den Arbeitsplatz sorgfältig präparieren. Es soll authentisch sein und gut aussehen – aber man darf keine Betriebsgeheimnisse verraten.“
Unter dem Hashtag #meinetools erklärt sie zum Beispiel, was eine Vollpipette ist: „Damit stelle ich sicher, dass ich ein exaktes Volumen der Probelösung habe.“ Oder ein Karl-Fischer-Titrino: „Die Probe wird gewogen, mit einer Spritze aufgezogen und ins Messgerät, den Titrino, injiziert. Dieses Gerät bestimmt den Wassergehalt der Probe.“ Zu ihren Arbeitsgeräten gehört auch ein Exsikkator – in diesem Spezialgefäß werden Tiegel und Bechergläser trocken gehalten und nehmen keine Luftfeuchtigkeit auf. „Denn das würde die Ergebnisse verfälschen“, erläutert Schiller.
Zentrale Message an die Follower: Chemie ist aufregend!
Ihr Arbeitstag beginnt um 6.45 Uhr. „Dafür habe ich schon um 15.30 Uhr Feierabend“, sagt die Auszubildende. Sie liebt ihre Arbeit: „Schon in der Schule habe ich mich immer auf die Chemiestunden im Labor gefreut“, erzählt sie. Auch privat experimentiert sie mit Koch- und Backrezepten. An ihrem Job schätzt sie besonders die Vielseitigkeit: „Ich arbeite mit unterschiedlichen Analyseverfahren, das wird nicht langweilig.“ Drei verschiedene Labore gibt es in dem Familienunternehmen, jeweils auf einen der Geschäftsbereiche spezialisiert – Industriechemikalien, Alkohole, Kunststoffadditive.
Schiller besucht zudem den Berufsschul-Blockunterricht an der Kerschensteinerschule in Stuttgart. Von dort will sie ebenfalls bei Instagram berichten. An der zentralen Message an ihre Follower wird sich nichts ändern: „Chemie ist wahnsinnig aufregend und kann dir die Welt erklären!“
Nachgefragt
Wie kamen Sie zu Ihrem Beruf?
Ich hatte schon immer Spaß an den Naturwissenschaften, ich gehe gerne den Dingen auf den Grund. Nach dem Abi habe ich in einem Labor gejobbt, das hat mir sehr gut gefallen.
Was reizt Sie am meisten?
Ich liebe es, im Labor selbst zu experimentieren und neue Dinge zu erforschen. Beim Experimentieren kommt mein Forschergeist zum Vorschein.
Worauf kommt es an?
Man muss strukturiert und sorgfältig arbeiten, neugierig sein – und mit Überraschungen leben können.
Bei Brüggemann setzt man intern auch auf Instagram, um junge Leute für die Ausbildung im Unternehmen zu begeistern. Unter dem Kanal https://www.instagram.com/brueggemann.ausbildung/ wird über den Alltag der Brüggemann-Azubis und Events rund um das Thema Ausbildung berichtet.