Ausbildung
Arbeitgeber schlagen Pakt für Vollbeschäftigung vor
Die Arbeitgeber? und Wirtschaftsverbände in Baden?Württemberg kritisieren den von der Landesregierung geplanten gesetzlichen Bildungsurlaub und legen als Gegenentwurf einen „Pakt für dauerhafte Vollbeschäftigung“ vor. Das Konzept sieht ziel? und passgenaue Fördermaßnahmen zur Arbeitsmarktintegration und Qualifizierung von Personengruppen vor, die sich besonders schwer auf dem Arbeitsmarkt tun. Mit dem geplanten Bildungsurlaub, würde lediglich eine zusätzliche Belastung der Unternehmen und öffentlichen Haushalte sowie mehr Bürokratie geschaffen. Um drängende bildungs- und arbeitsmarktpolitische Herausforderungen zu lösen, müsse die Politik woanders ansetzen. "Ein Bildungsurlaubsgesetz kann hierzu keinen sinnvollen Beitrag leisten. Einem gering qualifizierten Langzeitarbeitslosen hilft ein Bildungsurlaub nicht", erklärte Dr. Stefan Wolf, Mitglied des Vorstandes der Arbeitgeber Baden?Württemberg und Vorsitzender Südwestmetall, zu dem Vorstoß der Verbände.
Gezielte Förderung benachteiligter Menschen
Aus Sicht der Chemie-Arbeitgeber erklärte Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer in Baden-Württemberg: "Die chemische Industrie ist auf bestens ausgebildete Mitarbeiter angewiesen. Deshalb schicken unsere Chemie-Betriebe ihre Mitarbeiter im Schnitt 35 Stunden pro Jahr auf Weiterbildungen. Zusätzliche pauschale Freistellungen sind nicht zu finanzieren. Wir in Baden-Württemberg müssen eher darauf achten, dass wir nicht ein Problem mit jungen Menschen ohne Berufsabschluss bekommen". Um hier gegenzusteuern, böte man der Landesregierung jetzt eine Alternative an. In der Pakt-Idee stecken konkrete Maßnahmen, darunter Ausbildung in Teilzeit, die Qualifizierung von ungelernten Kräften sowie die langfristige Förderung von schwächeren Jugendlichen. Gerade diese Gruppe bräuchte Unterstützung für eine solide Berufsausbildung. Politik und Wirtschaft sollten dabei an einem Strang ziehen. "Da haben wir ein ganzes Paket geschnürt. Beispielsweise den Ausbau von MINT-Fächern, ein Förderjahr oder den gezielten Ausbau von Ausbildungsplätzen für Jugendliche und Erwachsenen mit Behinderungen. Die Idee ist: durch die gezielte Förderung benachteiligter Menschen Perspektiven schaffen!", so Mayer.
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