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Abiturpreis Biotechnologie: Wer sind die Preisträger?

ChemieBW hat 34 Absolventen ausgezeichnet / Ein Blick auf die Menschen

28.08.2024

In Baden-Württemberg gibt es 31 berufliche Gymnasien mit der Spezialisierung „Biotechnologisches Gymnasium“ (BTG). Zum vierten Mal wurden die besten Absolventen von den Verbänden der chemischen und pharmazeutischen Industrie in Baden-Württemberg mit dem Abiturpreis ausgezeichnet. Die „Bibel“ für Biologen und Biotechnologen, das Nachschlagewerk „Purves“, wurde an 34 Abiturientinnen und Abiturienten übergeben. Das knapp hundert Euro teure Buch, mit digitaler Erweiterung, bringt es auf mehr als 2100 Seiten Wissen satt.

Wir haben einige der Ausgezeichneten gefragt, was ihre Motivation, ihre Ziele für das "Leben nach der Schule" sind - und was bleibt nach dem Schwerpunktfach "Biotechnologie":

Pia ScheifeleEdith-Stein-Schule Ravensburg

Nur einen Tag hat sie gebraucht, um sich zu entscheiden: Pia Scheifele hat durch ein Projekt im Fach Naturwissenschaft und Technik Einblicke in die Biotechnologie bekommen. Da beschloss sie, sich auf der Edith-Stein-Schule in Ravensburg anzumelden. Am diesem Biotechnologischen Gymnasium reifte bei ihr bald der Entschluss, in dem Fach auch ihre berufliche Zukunft anzustreben und weiter Klarheit über die komplexen Verbindungen vom Leben und der Chemie zur erhalten. Deshalb will Pia zum Wintersemester an einer Universität Ihr Biochemie-Studium starten.   

Yannis BaumannHaus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg

Die Naturwissenschaften hatten ihn schon als kleinen Jungen fasziniert. In der Realschule war es dann die Biologie, die ihm besonders gefiel. Dort entdeckte Yannick Baumann einen Flyer an der Pinnwand, der ihn zum biotechnologischen Zweig der Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg führte. Eine richtige Entscheidung! Im Unterricht und den praktischen Übungen konnte er sich voll und ganz entfalten. Besonders spannend fand er die Rolle der Biotechnologie in der Medizin und Genetik. Yannik überlegt jetzt, ein Studium der Molekularen Medizin zu absolvieren.

 Benedikt JahnHelene-Lange-Schule Mannheim

Auf den biotechnologischen Zweig der Helene-Lange-Schule hatte Benedikt Jahn die Agentur für Arbeit hingewiesen. Als er sich das Profil der Schule näher anschaute, wusste er sofort: Das ist das Richtige für ihn! Schon in der Realschule hatte Benedikt Einblick in die Zellbiologie gehabt und war fasziniert, wie universell anwendbar deren Mechanismen sind. Vor allem die Arbeit im Labor hat ihm dann in der Schulzeit gefallen. Denn hier konnte er das Gelernte anwenden: Die Experimente veranschaulichten die Theorie sehr gut. Demnächst möchte er Molekulare Biotechnologie studieren.

Luca KuhnHermann-Gundert-Schule Calw

Durch eine Infoveranstaltung der Schule wurde Luca Kuhn auf das Biotechnologische Gymnasium aufmerksam. Ein Besuch im Labor-Kurs mit praktischen Vorführungen festigte seinen Entschluss, an der Hermann-Gundert-Schule das Abitur zu absolvieren. Außerdem hatte ihn die Biologie in der Realschule besonders interessiert. Was ihm während seiner Schulzeit besonders gefallen hat? Neue Themen zu erarbeiten und das Erlernte im Labor auszuprobieren. Also genau die richtige Entscheidung! Luca Kuhn überlegt nun, einen Studiengang Lebensmittel- und Biotechnologie anzufangen.

Martyna LibichHermann-Gundert-Schule Calw

Die Fächer Chemie und Biologie fand Martyna Libich schon immer spannend. Als sie von einem Lehrer an ihrer Realschule vom biotechnologischen Zweig an der Hermann-Gundert-Schule in Calw hörte, entschloss sie sich, dort das Abitur zu machen. Für sie war besonders die praktische Arbeit im Unterricht und die Zusammenarbeit in Gruppen während der Laborstunden ein Highlight. Und das hat Martyna angespornt, über ein Studium der Biotechnologie nachzudenken.

Kevin SteiningerHermann-Gundert-Schule Calw

Naturwissenschaften waren schon immer sein Ding, deshalb war die Hermann-Gundert-Schule für Kevin eine naheliegende Wahl. Hier am biotechnologischen Gymnasium hatte er die Möglichkeit, tief in die Welt der biologischen Systeme einzutauchen. Dort lernte er schließlich auch, wie die Disziplinen der verschiedenen Naturwissenschaften sich in der Biotechnologie vereinen. Sein Plan für die Zukunft steht bereits fest: er wird eine Ausbildung in der Radiologie beginnen. Dabei kann ihm jetzt sein naturwissenschaftliches Verständnis helfen, auch hier Zusammenhänge zu erkennen, meint Kevin.

Lorena WellerJustus-von-Liebig-Schule Aalen

Schon früh faszinierten Lorena Weller die Naturwissenschaften, besonders die Biologie und Chemie. Im Internet stieß sie auf die Justus-von-Liebig-Schule und entschloss sich, dort ihr Abitur zu machen – mit dem Schwerpunkt Biotechnologie. Eine gute Entscheidung, wie sie heute findet. Durch die praktische Laborarbeit und viele theoretischen Herausforderungen erwarb sie wertvolle Fähigkeiten, die sie optimal auf eine naturwissenschaftliche Karriere vorbereiten. Am meisten Spaß gemacht haben ihr die Experimente, weil sie so wissenschaftliche Prozesse hautnah erleben konnte. Die Abiturientin überlegt nun, ein Fach aus dem naturwissenschaftlichen Bereich zu studieren.

Amelie SchwehnMarie-Baum-Schule Heidelberg

Ein Schülerpraktikum im Labor der experimentellen Herzchirurgie an der Universität Heidelberg gab für Amelie Schwehn den entscheidenden Ausschlag. Sie verließ daraufhin das allgemeinbildende Gymnasium, um an der Marie-Baum-Schule mit dem Schwerpunkt Biotechnologie das Abitur zu machen. Sie wurde nicht enttäuscht: Die Arbeit im Labor hat ihr besonders viel Spaß gemacht. Gelerntes praktisch anwenden und das Verständnis dafür, wie Zusammenhänge funktionieren, war der spannendste Teil des Unterrichts, berichtet sie. Heute plant sie, molekulare Biotechnologie oder molekulare Medizin zu studieren.

Joshua SalzgeberMarie-Curie-Schule Überlingen

Die Frage, wie das Leben genau funktioniert, hat Joshua Salzgeber schon immer beschäftigt. Die Antwort war für ihn die Entscheidung, ein biotechnologisches Schulprofil zu besuchen und so mehr darüber zu lernen. Als er das erste Mal die Schule betrat, ist er schnell überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein. Das Labor, die Experimente und auch die Stimmung haben ihn sofort fasziniert. Von den Lehrern bekommt seine nichtendende Neugier schließlich „Wissen satt“, berichtet er heute. Sie zeigten auch immer ein offenes Ohr für ihn und seine Mitschüler. Joshua Salzgeber überlegt nun, an der gleichen Schule eine Ausbildung zum Biotechnologischen Assistenten zu machen oder ein Studium der Molekularbiologie anzufangen.

Robin MaierNell-Breuning-Schule Rottweil

Die Biologie als die Naturwissenschaft des Lebendigen und das Wissen, wie der Mensch auf molekularer Ebene funktioniert, haben Robin Maier während seiner Schulzeit besonders fasziniert. Dazu kam die Möglichkeit, im modern ausgestatteten Labor der Nell-Breuning-Schule einen Einblick in das praktische Arbeiten in der molekularen Biotechnologie zu erhalten. Heute schwärmt Robin von seinem Klassenlehrer, der alle Fragen, die weit über den Lehrplan hinaus gingen, geduldig beantwortet hat. Da er sich für die medizinische Forschung interessiert, denkt er über ein Studium Molekulare Biotechnologie in Heidelberg nach.

Sina DettweilerMathilde-Weber-Schule Tübingen

Für die Biologie hat sich Sina Dettweiler schon während ihrer Realschulzeit sehr interessiert. Deshalb beschloss sie - nach einem Berufsinformationstag - ihr Abitur an der Mathilde-Weber-Schule in Tübingen machen. Die praktischen Teile am Unterricht waren schließlich am interessantesten, stellte sie bald fest. Die Erfahrung, schon früh eigenständig forschen zu können, möchte die junge Frau nicht missen. Im Labor hatte sie die Arbeit im Team und die Arbeit mit Fermentern zum Aufbau von Mikroorganismen am meisten gepackt. Sina macht erst einmal ihren Freiwilligendienst im sozialen Bereich in Island – und denkt dabei weiter über ihre berufliche Zukunft nach.

Siri BoekholtMildred-Scheel-Schule Böblingen

Für Biologie hat Siri Boekholt schon immer eine Schwäche gehabt. Im Internet stieß sie auf die Mildred-Scheel-Schule in Böblingen. Schnell entschied sie sich, mit dem Schwerpunktfach Biotechnologie ihr Abitur dort zu machen. Eine richtige Wahl, wie sich herausstellte. Im Biotechnologie-Unterricht ist es vor allem die praktische Arbeit im Labor, die ihr Spaß macht. Und sie gibt ihr die Bestätigung, mit einem beruflichen Gymnasium eine passende Wahl getroffen zu haben. Siri möchte vor einem Studium erst noch in anderen Bereichen des Lebens Erfahrungen machen, wie sie selbst sagt.