Ausbildung | Arbeitswelt

2011 „top azubi chemie“ – und was kam dann?

26.08.2024

Gute Noten und vor allem Engagement zählen für die Auszeichnung zum top azubi chemie in Baden-Württemberg. Seit 2011 haben die Verbände 51 junge Menschen mit dem Preis geehrt – darunter waren Chemikanten wie May, Lacklaborantinnen, Industriekaufleute oder auch Dual Studierende aus den Unternehmen. Wir haben Stefan May gefragt, was er heute macht und ob er jungen Menschen eine Ausbildung in der Chemie empfehlen würde.

Wie ist Ihr persönlicher Weg im Unternehmen seitdem weiter gegangen?

Nach meiner Ausbildung zum Chemikanten war ich bis 2018 als Anlagenfahrer und Messwart tätig, wobei ich bis 2015 alle Qualifikationen nebenbei dafür erworben hatte. Parallel habe ich von 2016 bis 2019 meinen Meisterkurs als Industriemeister Chemie absolviert. Schon 2018 wurde ich zum ersten Anlagenfahrer und Meistervertreter ernannt. 2024 erhielt ich dann eine Stelle als Schichtmeister im Bereich Fluid Catalytic Cracking (FCC). Hier wird Rohöl in Benzin oder Dieser umgewandelt.

Was schätzen Sie an Ihrer jetzigen Position?

Ich schätze die Abwechslung an meiner Arbeitsstelle. Das Aufgabenfeld des Schichtleiters ist immer wieder herausfordernd und sehr spannend. Hinter jedem Arbeitstag verbirgt sich etwas Neues. Die Führung des Teams, die Tätigkeit im Büro, auch durch die Planung der Arbeitsvorbereitung und Arbeitsgenehmigungsverfahren oder die Arbeit im Prozessfeld durch Außer- und Inbetriebnahme von Equipment – das alles könnte nicht abwechslungsreicher nicht sein.

Warum sind Sie im Unternehmen geblieben?

Ich bin im Unternehmen geblieben, da in der MiRO und in meiner Abteilung, der FCC-Anlage, eine sehr gute Arbeitsatmosphäre herrscht. Zudem haben sich Chancen ergeben, mich sowohl persönlich als auch beruflich weiterzuentwickeln. Der größte Faktor ist jedoch der menschliche Umgang untereinander. Natürlich spielt auch das Entgelt eine entscheidende Rolle.

Wie wurden Sie dabei unterstützt dorthin zu kommen, wo Sie jetzt sind?

Die Unterstützung erfolgte zunächst durch die Möglichkeit zur Teilnahme am intern geführten Meisterkurs. Bereits während des Kurses wurde ich mit Führungsaufgaben betraut und konnte Erfahrungen sammeln. Auch bei TÜV-Abstellungen war ich eingebunden und hatte Einblick in Bereiche, die über die normale Tätigkeit aus dem Arbeitsumfeld herausgingen. Für die Unterstützung in dieser Phase bin ich sowohl der MiRO als auch meinem privaten Umfeld sehr dankbar.

Würden Sie jungen Menschen eine Ausbildung in der Chemie empfehlen und wenn ja, warum?

Auf jeden Fall gebe ich eine klare Empfehlung für die Chemiebranche. Hier verbirgt sich ein breites Spektrum an Möglichkeiten für junge Menschen, egal ob technisch orientiert oder generell interessiert. Es besteht die Möglichkeit, sich durch anlagenspezifische und verfahrenstechnische Prozesse weiterzuentwickeln. Es ist einfach spannend und nicht langweilig.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Gibt es etwas Besonderes, was Ihnen Freude bereitet?

In meiner Freizeit ist meine Familie ein wichtiger Bestandteil. Wir haben drei Kinder. Da wird uns zu Hause auch nicht langweilig. Ansonsten fahre ich gerne Fahrrad und gehe Joggen mit dem Ziel einen Marathon zu laufen.