Warum eigentlich funktioniert das so?

Warum eigentlich...? fragt die Wirtschaftszeitung AKTIV regelmäßig für ihre Baden-Württemberg-Seite und erhält Antworten von Experten aus der Chemie, Forschung, Produktion und Marketing.

Inzwischen sind einige dieser „Geschichten aus der Chemie“ zusammengekommen. Hier fassen wir sie zusammen – zum Nachlesen, Staunen und gerne auch Teilen. 


Nicht jeder x-beliebige Kleber eignet sich für alles. Papier, Holz, Metall oder Glas: Jedes Material verlangt nach einer speziellen Rezeptur. Gerald Claus, Anwendungsberater bei Uhu in Bühl, verrät, worauf es ankommt.
Je verrückter, umso besser: Beim Karneval soll die Schminke lange halten und vor allem nicht verschmieren.
Öl löst sich beim Waschen mit Wasser nicht auf. Denn zwischen den Öl-Molekülen wirken andere Kräfte als zwischen den Wasser-Molekülen. Die Lösung ist: Gleiches löst sich gern in Gleichem auf.
Kein Entkommen: Was in den klebrigen Fäden hängenbleibt, fällt der Spinne zum Opfer.
Der Grund: Das Verkleben von zwei Teilen ist ein Zusammenspiel von Adhäsion und Kohäsion, von Haftkraft und Festigkeit des Klebstoffs. Haftung entsteht durch die Anziehungskraft zwischen den Molekülen verschiedener Körper.
In Millionen Kühlschränken stecken Öle von Fuchs Europe, ebenso in fast allen Klimaanlagen von Bussen und Bahnen sowie in Supermarkt­-Kühltheken.
Im Kühlschrank hält das Kältemittel den Inhalt auf niedriger Temperatur. Das Mittel verdampft in den Rohrschlangen im Innenraum, verbraucht dabei Wärme und gibt sie auf der Rückseite des Geräts ab. Ein Verdichter hält das Kältemittel dabei ständig im Kreislauf. Dieser wiederum läuft nicht ohne Schmieröl.
Chlor hilft, das Schwimmwasser im Becken rein zu halten.
Weil zur Desinfektion des Wassers kleinste Mengen Chlor eingesetzt werden. Es entkeimt, was Haare oder Schweiß mit ins Wasser bringen. Wenn das Chlor damit reagiert, entstehen Chloramine. Sie verursachen den typischen Geruch.
Die gelbe Klebstofftube fehlt in fast keinem Haushalt und Büro. Eine raffinierte Rezeptur sorgt dafür, dass der Inhalt im Inneren dickflüssig bleibt.
Damit ein Klebstoff klebt, muss er trocknen. Dazu müssen die Lösungsmittel verdunsten. Die Tube verhindert das. Dreht man sie immer fest zu, dann bleiben die Klebstoffe lange Zeit gebrauchsfähig.
Tipp: Antibeschlag-Mittel sollte man nicht zu intensiv auf dem Glas verreiben. Sonst wischt man sie wieder ab.
Die Sprays enthalten Tenside. Die bleiben nach dem Verreiben auf dem Glas hängen. Der Effekt: Wenn nun warme, feuchte Luft auf das kalte Glas trifft, bilden sich auf der Oberfläche keine Tröpfchen mehr, sondern es entsteht ein dünner Wasserfilm. Und der ist durchsichtig
Oh Schreck! Die ganze Wäsche ist plötzlich rosa.
Entfärber oder Bleichmittel knacken das Farbstoffmolekül und zerstören dabei die chemischen Bindungen, die die Färbung hervorrufen. Das geschieht etwa dadurch, dass die Entfärber Sauerstoff freisetzen.
Esskastanien enthalten im Gegensatz zu anderen Nüssen nur wenig Fett.
Der Grund: Esskastanien enthalten Wasser, viel Stärke, Zucker und – im Gegensatz zu anderen Nüssen – nur wenig Fett. Dadurch vertrocknen sie schnell und sind sehr anfällig für Schimmel.
Juckende Haut ist unangenehm. Kühlende Salben sorgen für Entspannung.
Bei einem Sonnenbrand kommt es zur Entzündung der Haut. Als Reaktion schüttet der Körper Histamin aus. Die Folge: Die Haut rötet sich, spannt und juckt. Dagegen hilft zum Beispiel der Wirkstoff Hydrocortison, ein natürliches Hormon der Nebennierenrinde.