Warum eigentlich funktioniert das so?

Warum eigentlich...? fragt die Wirtschaftszeitung AKTIV regelmäßig für ihre Baden-Württemberg-Seite und erhält Antworten von Experten aus der Chemie, Forschung, Produktion und Marketing.

Inzwischen sind einige dieser „Geschichten aus der Chemie“ zusammengekommen. Hier fassen wir sie zusammen – zum Nachlesen, Staunen und gerne auch Teilen. 


Mit den y-förmigen Antikörpern wehrt sich unser Immunsystem gegen Krankheitserreger. Die Antikörper binden sich ganz spezifisch an Eiweiße auf der Oberfläche von Viren und Zellen. So kann man Krebs bekämpfen. Foto: Fotolia.
Aus einem einfachen Grund: Damit die Immunabwehr funktionieren kann. Antikörper heften sich an schädliche Erregerzellen und kennzeichnen sie für die Fresszellen der Immunabwehr. Mithilfe der Biotechnologie werden nach diesem Prinzip hochwirksame Medikamente hergestellt.
Schornsteinfeger bei der Arbeit: Der Ruß, den er aus dem Kamin kehrt, besteht aus vielen Nano-Kügelchen.
Schon Höhlenmaler und Tätowierer wussten in früheren Zeiten die Eigenschaften von Nano-Kügelchen zu nutzen. Sie nahmen Ruß als Färbemittel. Heute wird er für Autoreifen oder Textilien verwendet.
Gelatine vermutet man in Süßspeisen. Aber in Zündhölzern? Warum sie dort notwenig ist, erklärt Christoph Simon, Experte für technische Anwendungen beim Gelatinehersteller Gelita in Eberbach.
Farbige Wegweiser sind nicht nur für Autostraßen wichtig. Auf Start- und Landebahnen zeigen sie Flugzeugen den Weg.
Dafür sorgt beim Auftragen ein Zwei-Komponenten-System. Zunächst sprüht man Titandioxid-Pigmente und Acrylatharz für die Haltkraft auf. Anschließend folgt ein sogenanntes Nachstreumittel für die besondere Griffigkeit des Belags.
Wer etwas Weichspüler in den letzten Spülgang von Hemden, Blusen oder Tischdecken gibt, macht sich das Bügeln leichter.
Stoff fühlt sich weicher an, wenn ein Tensid-Film auf das Gewebe kommt. Das bewirkt der Weichspüler. Hierzulande sind die Tenside vollständig biologisch abbaubar.
Experten raten: Täglich zweimal Zähne putzen und einmal täglich Zahnseide verwenden.
Weil Karies Zucker aus der Nahrung in Säure verwandelt. Daraus entstehen die Löcher in den Zähnen. Fluoridverbindungen sind Mineralsalze und unterstützen die Remineralisation des Zahns nach einer Säureattacke. Zusammen mit Kalzium bilden Fluoride eine Schutzschicht auf der Zahnoberfläche.
Gemessen wird die sogenannte Klopffestigkeit mit der Oktanzahl (ROZ). Die ist für Superbenzin (95) und Super Plus (98) genau vorgeschrieben.
Klopft der Motor, hat man falsch getankt. Dann zündet das Benzin-Luft-Gemisch im Zylinder nicht richtig. Durch Druck entsteht das Klopfen. Die Klopffestigkeit des Kraftstoffs zeigt die Oktanzahl (ROZ). Die ist für Superbenzin (95) und Super Plus (98) genau vorgeschrieben.
In England haben die Leuchtstreifen von Evonik einen Preis für Straßensicherheit bekommen. Nach vier Jahren Dauertest hatte sich die Zahl der Unfälle halbiert.
Weil winzige Glaskügelchen in der Markierung das Scheinwerferlicht reflektieren. So wird die Unfallgefahr auf den Straßen um ein Wesentliches gesenkt.
Viele Arzneimittel wirken nur bei bestimmten Gruppen von Kranken. Vor ihrem Einsatz testet man, ob ein Patient dazugehört.
Unter anderem weil Menschen sehr unterschiedlich sind. Je nach Arznei und Krankheit hilft eine Behandlung nur 20 bis 75 Prozent der Patienten. Personalisierte Medizin soll die besondere Ausprägung von Krankheiten bei bestimmten Patientengruppen berücksichtigen und deshalb wirksamer sein.
Smartphones und Tablets können immer mehr, passen aber trotzdem locker in jede Handtasche.
Möglich machen es raffinierte Hightech-Materialien wie Metallpulver aus Tantal. Damit können Elektronik-Bauteile wie Kondensatoren höhere Leistungen auf weniger Raum erzielen.