Warum eigentlich

Warum eigentlich helfen Sprays gegen beschlagene Gläser?

01.09.2015
Brillenträger kennen das Phänomen nur zu gut: Wer an kühlen Tagen ins Warme kommt, schaut schnell auf eine Wand aus Nebel – im Nu sind die Gläser beschlagen. Auch Motorradfahrer, Taucher und Autofahrer kämpfen damit. Verantwortlich für die graue, undurchsichtige Schicht sind winzige Wassertröpfchen auf dem Glas. Sie müssen nicht sein, denn dagegen helfen Sprays und Gele. Und zwar mit einem ganz einfachen Trick: Sie enthalten Tenside, wie wir sie von Spül- oder Waschmitteln her kennen. Die bleiben nach dem Verreiben von Spray oder Gel auf dem Glas hängen. Der Effekt: „Wenn nun warme, feuchte Luft auf das kalte Glas trifft, bilden sich auf der Oberfläche keine Tröpfchen mehr, sondern es entsteht ein dünner Wasserfilm. Und der ist durchsichtig“, erklärt Joachim Venzmer, Experte für Grenzflächenchemie bei Evonik. Die Tenside machen das Glas wasseranziehend und verhindern so die Bildung der Tröpfchen. Einziger Haken: Mit der Zeit schwemmt das Wasser den Antibeschlag-Film weg. Dauerhafter Schutz ist durch Beschichten mit nanotechnisch hergestelltem Titandioxid möglich. Das übernimmt der Hersteller der Gläser.