Warum eigentlich

Warum eigentlich leuchten Straßenmarkierungen?

25.10.2015
Im Winter steigt die Unfallgefahr. Im Dunkeln können wir uns schlecht orientieren – erst recht, wenn es regnet. Gut, dass es reflektierende Straßenmarkierungen gibt. Die zeigen bei Nacht, Nebel und Nässe besser, wo es langgeht. Doch was lässt sie leuchten? Der Clou sind winzige Glaskügelchen. Die werden auf Kaltplastik-Beschichtungen aufgestreut und werfen das Scheinwerferlicht zurück. „Bis zu fünf Millimeter dick kann die Schicht sein“, weiß Jochen Henkels, Segmentleiter Road Marking bei Evonik. Der Spezialchemie-Konzern produziert den Kunststoff für die Leuchtbeläge. Anders als aufgesprühte Farbe hat die Markierschicht eine dreidimensionale Struktur wie eine Landschaft. „Die Glasperlen setzen sich in halber Höhe auf den Hügelchen fest. Das ist hoch genug, um das Scheinwerferlicht zurückzustrahlen“, erklärt Henkels. Und tief genug, damit darüberrollende Autos und Laster sie nicht beschädigen. „Selbst ein Schneepflug kann sie kaum zerstören“, betont der Fachmann. Da Regen in den Tälern abfließt, bleibt die Reflexion ungetrübt. Auch gut: Beim Überfahren der Markierung entsteht ein deutlich hörbares Geräusch. Das alles fördert die Sicherheit, wie das Beispiel der Bundestraße B 521 bei Frankfurt mit früher durchschnittlich 19 Unfällen pro Jahr zeigt: Seit der Markierung gilt sie nicht mehr als Unfallschwerpunkt. In England haben die Leuchtstreifen von Evonik einen Preis für Straßensicherheit bekommen. Nach vier Jahren Dauertest hatte sich die Zahl der Unfälle halbiert.