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Wie Standortleiter Jürgen Däuber bei Henkel in Heidelberg Karriere machte
Heidelberg. Im Büro von Jürgen Däuber, Standortleiter vom Klebstoff- und Dichtstoffspezialisten Henkel in Heidelberg, ist alles akkurat und übersichtlich. Plötzlich ertönt der 70er-Jahre-Rocksong „Cold as Ice“ von Foreigner – es ist Däubers Handy. Der 52-Jährige lächelt und erklärt: „Ein Song aus meiner Jugend.“
Seit 2013 ist er Chef von knapp 700 Mitarbeitern, die Spezialanwendungen für die Auto-Industrie produzieren. Dazu gehören Kleb- und Dichtstoffe, Nahtversiegelungen sowie Leichtbauteile. Däuber leitet damit auch den Ausbildungsbetrieb, in dem er selbst 1980 seine berufliche Laufbahn startete. Mit einer klassischen Ausbildung zum Chemikanten – damals noch bei der Teroson, die seit 1991 zu Henkel gehört.
Der Kontakt zur Belegschaft ist Däuber wichtig, für ein Gespräch nimmt er sich Zeit
Heute schmunzelt Däuber, wenn er an seine Anfänge zurückdenkt: „Ich wusste wenig über den Beruf und dachte, ich stehe bestimmt mit weißem Kittel im Labor.“ Stattdessen arbeitete er in der Klebstoff-Produktion. Und fand es großartig: „Ich wurde vom mittelmäßigen Schüler zum Top-Azubi!“ Danach sattelte er neben der Arbeit den Chemietechniker drauf und pendelte dafür zur Abendschule nach Mannheim: „Von sechs Uhr morgens bis elf Uhr nachts war ich unterwegs.“ 1987 heiratete er, das Paar bekam eine Tochter und einen Sohn.
Eine anstrengende Zeit für die junge Familie. „Oft hätte ich lieber meine Kinder im Arm gehalten, anstatt die Schulbank zu drücken“, gesteht Däuber und fügt hinzu: „Ohne meine Frau hätte ich das nicht geschafft.“
Er biss sich durch, und mit Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit ging es schnell aufwärts. Zunächst als Leiter der Qualitätssicherung, dann weiter auf wechselnden Positionen in der Düsseldorfer Henkel-Zentrale und in Frankreich.
Auf Kontakt zu seinen Mitarbeitern legt Däuber stets großen Wert. Er grüßt freundlich, wenn er übers Werkgelände geht. Auch die Zeit für ein persönliches Gespräch nimmt er sich. Und an Geburtstagen gratuliert er persönlich.
„Es geht mir um die Menschen“, sagt er. Jeden Mitarbeiter möchte er fördern, das haben ihm seine Vorgesetzten vorgelebt: „Ich hatte gute Lehrmeister. Sie haben an mich geglaubt, mich unterstützt – das will ich heute weitergeben.“ Natürlich ist das Chef-Sein nicht nur Zuckerschlecken: „Man muss auch unangenehme Entscheidungen treffen.“
Kraft für seine anstehenden Aufgaben schöpft der Heidelberger an den Wochenenden. Die gehören ganz der Familie. Däuber: „Wir wandern dann zum Beispiel, und sonntags übernehme ich auch gerne mal das Kochen.“
Autor: Andrea Veyhle