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Wie sich Naturkosmetikhersteller Börlind für Mensch und Umwelt einsetzt

24.04.2020

Calw. „Mission 2025“ heißt die engagierte Strategie von Börlind. Die Produkte des führenden deutschen Naturkosmetikherstellers aus Calw im Schwarzwald sind in 30 Ländern verfügbar. aktiv sprach kürzlich mit Nicolas Lindner, Enkel der Firmengründerin Annemarie Lindner und Mitglied der Geschäftsleitung, darüber, wie sich das Unternehmen seiner weltweiten Verantwortung stellt.

Worum geht es genau bei der „Mission 2025“?

Der verantwortungsvolle Umgang mit Mensch und Natur gehört schon immer zu unserer Firmenphilosophie. Wir haben uns hier in über 60 Jahren Unternehmensgeschichte eine Vorreiterrolle erarbeitet, die wir behalten wollen. Zu den Zielen gehören unter anderem die Reduktion der standortbezogenen CO2-Emissionen durch Wärme- und Stromenergie auf null, eine Umstellung auf umweltfreundliche Verpackungen sowie die Verwendung von ausschließlich nachhaltigen Palmölderivaten. Und wir werden unser Engagement für Menschenrechte noch stärker ausbauen.

Woher wissen Sie denn, was getan werden muss?

Auch für Unternehmen, die Nachhaltigkeit schon lange leben, ist es schwierig, zu definieren, was nachhaltig ist – und was nicht. Was macht man schon alles, wo kann man sich noch verbessern? Wir haben Mitarbeiter und Interessensgruppen wie Verbraucher, Handel, Blogger und Lieferanten befragt. Es war viel Aufwand, alle Einzelmaßnahmen zusammenzustellen und sich einen Überblick zu verschaffen.

Was sind Ihre Meilensteine in Sachen Umwelt- und Naturschutz?

„Was ich nicht essen kann, gebe ich nicht auf meine Haut.“ Aufgrund dieses Grundsatzes von unserer Firmengründerin und meiner Großmutter Annemarie Lindner werden bei uns problematische Inhaltsstoffe nicht verwendet, etwa korallenschädliche Lichtschutzfilter, Silikone oder Paraffine. Seit 2013 sind wir Mitglied beim Forum Nachhaltiges Palmöl. Seit 2015 nutzen wir Öko-Strom. Wir tragen seit acht Jahren das CSE-Siegel, mit dem eine ökologische, sozial integrierte und qualitätsorientierte Unternehmensführung ausgezeichnet wird. Schon seit 2015 produzieren wir klimaneutral – viele Mitbewerber streben dies nicht vor 2050 an!

Haben Sie als Firmeninhaber ein anderes Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gesellschaft?

Unternehmenswerte sind Familienwerte. Nachhaltigkeit ist für mich kein Trend, sondern die Fortführung dessen, was ich von zu Hause kenne. Das Thema ist bei der Geschäftsführung richtig aufgehoben, das Signal muss von oben kommen. Es geht nicht um kurzfristige Umsätze und Gewinne, sondern um die Art und Weise, wie man arbeitet und ein Unternehmen führt.

Das alles kostet vermutlich viel Geld …

Stimmt. Aber die Frage ist doch, was sich am Ende rechnen muss. Nur auf das Geld zu schauen, ist längst vorbei! Wir müssen uns heute fragen: Wie schaffen wir es mit unserer Wirtschaft, den Klimawandel zu stoppen oder zu verlangsamen? Daran arbeiten wir Tag für Tag.

Autor: Andrea Veyhle