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Warum Uzin Utz seine Produkte jetzt nur noch in Altplastik verpackt

28.10.2020

Ulm. Matt und dunkelgrau sind sie – die Kanister, in denen der Ulmer Boden-Spezialist Uzin Utz seine Produkte verkauft. Noch vor Kurzem schimmerten sie in feinem Silber. Das ist vorbei: „Wir benutzen jetzt nur noch 100 Prozent recyceltes Altplastik“, sagt Eva-Maria Kunz, Spezialistin für Nachhaltigkeit. Bis Ende des Jahres sollen 500 Tonnen recycelte Verpackungsmaterialien verwendet werden. Das macht das Familienunternehmen zu einem Pionier in der Branche.

Nachhaltiges Denken hat hier schon Tradition

Raffiniert ist auch eine andere firmeneigene Verpackung: Sie besteht aus einem Kunststoff-Innenbeutel sowie einem Umkarton aus Altpapier – das spart Müll auf der Baustelle.

Mit viel Dynamik treiben die Chefs solche Ideen voran. „Das Recycling von Kunststoffen leistet einen bedeutenden Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz und ist Teil unserer konsequenten Nachhaltigkeitspolitik“, erklärt Vorstandsmitglied Julian Utz, der die Forschung und Entwicklung des Unternehmens leitet. Solches Denken hat hier Tradition: Schon in den 1990er Jahren stellte Utz senior den Betrieb auf wohngesunde Klebstoffe um, seit 2011 sind Lösemittel komplett aus dem Sortiment verbannt. Expertin Kunz betont denn auch: „Wir haben keine Unternehmensstrategie mit ein bisserl Nachhaltigkeit, sondern wir haben eine Nachhaltigkeitsstrategie!“

Bei Wasser und Energie wurden in Ulm bereits enorme Einsparungen erzielt. Überall prüften die rund 450 Mitarbeiter, wie sich die Ökobilanz optimieren lässt. Dabei helfen auch Kleinigkeiten: „Wir haben sogar die Kühlschränke ein Grad wärmer gestellt, wo es möglich war“, sagt Kunz. Der unbemannte Firmen-Lkw, der in Ulm ständig zwischen Werk 1, Werk 2 und dem Lager kreist, wurde mit einem elektrischen Antrieb versehen.

"Wir wollen die klimaschädlichen Emissionen deutlich reduzieren"

Obwohl die Potenziale nun wohl nahezu ausgeschöpft sind, geht der betriebliche Umweltschutz immer weiter. Dazu gehört das möglichst weitgehende Einsparen von Energie und Wasser, aber auch die Reduktion von Abfällen, Reinhaltung von Boden, Wasser und Luft. Ein Umweltgremium, besetzt mit den Chefs, Personalern, Einkauf, Vertrieb und den Fachleuten für Nachhaltigkeit, trifft sich regelmäßig – und setzt sich herausfordernde Ziele.

Aktuell erstellt das Nachhaltigkeitsteam einen Kohlendioxid-Fußabdruck („Carbon Footprint“) für die gesamte Gruppe, die rund 1.300 Beschäftigte hat. „Wir wollen weltweit ein umfassendes Klimamanagement aufbauen“, sagt Kunz. „Strategie Passion 2025“ heißt das ehrgeizige Projekt, es soll bis 2025 unternehmensweit klimaschädliche Emissionen um 25 Prozent reduzieren.

Autor: Sabine Latorre