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Warum eigentlich hilft Sekundenkleber der Polizei?
Heidelberg. Jagt die Polizei Verbrecher, kommt auch Sekundenkleber zum Einsatz: „Damit lassen sich Fingerabdrücke sehr gut sichern“, weiß Elke Scholl vom Klebstoffspezialisten Henkel Adhesive Technologies.
Fingerabdrücke überall sichtbar machen
Kriminaltechniker machen sich dabei eine besondere Eigenschaft zunutze: Beim Kleben kann es zu Rückständen (Ausblühungen) kommen. „Diese Verfärbungen entstehen, wenn leicht flüchtige Bestandteile ausgasen, mit der Feuchtigkeit in der Umgebung reagieren und sich als weißes, pulvriges Material niederschlagen“, so Scholl. Genau damit lassen sich Abdrücke auf rauen Flächen wie Holz, Stein oder Stoff sichtbar machen.
Das geht so: Berühren Finger eine Oberfläche, bleiben Fett und Schweiß zurück – das Linienmuster ist bei jedem Menschen einzigartig.
„Mit Sekundenkleber kann man dieses Muster auch auf rauen Oberflächen erkennbar machen“, erklärt Scholl. Die Gegenstände wandern in eine luftdichte Kammer, wo man sie mit erhitztem Sekundenkleber bedampft: Die ausgasenden Dämpfe reagieren mit den Rückständen der Fingerabdrücke zu einer festen weißen Substanz und machen diese sichtbar. Das Verfahren nutzt übrigens auch das FBI.
Autor: Andrea Veyhle