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Warum eigentlich ersetzen Kunststoffe Metall?

09.08.2019

Bühl. Im Leichtbau, etwa der Automotive-Industrie, zählt jedes Gramm: Je weniger ein Fahrzeug wiegt, umso weniger Kraftstoff benötigt es. „Bauteile aus Kunststoff sind leichter als ein vergleichbares Teil aus Metall“, weiß Christian Attig. Der Diplom-Ingenieur arbeitet in der Marktentwicklung beim Hersteller technischer Kunststoffe Bada in Bühl. Dort werden horizontale Kunststoff-Lamellen zur Regelung des Luftstroms im Auto-Innenraum hergestellt.

Bauteile aus Kuntststoff leichter zu verarbeiten

Solche Bauteile sparen nicht nur Gewicht, sondern haben weitere Vorteile, zum Beispiel bei der Verarbeitung: „Aus Kunststoff kann man im Spritzgussverfahren komplexe Formen herstellen – bei viel niedrigeren Temperaturen als in der Metallverarbeitung“, erklärt Attig. Das spart Energie. Und wo man Metallteile aufwendig nachbearbeiten, schleifen, entgraten oder glätten muss, ist ein Kunststoffbauteil ohne weitere Verarbeitungsschritte einbaufähig.

Lackierung und Isolation unnötig

Zudem lassen sich Kunststoffe direkt einfärben. Und sie besitzen keine elektrische Leitfähigkeit, Isolationen sind also überflüssig. In Sachen Stabilität können es hochwertige Kunststoffe übrigens mit Metallen aufnehmen – dank eines Tricks: „Die meisten Kunststoffe, die als Metallersatz verwendet werden, sind faserverstärkt“, erklärt Attig. Glas- oder Kohlefasern verleihen dem Werkstoff Festigkeit und Steifigkeit.

Autor: Andrea Veyhle