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So spart ein Verbund bei Evonik in Rheinfelden Ressourcen

18.05.2017

Rheinfelden. Ein weißes Pulver, chemisch gesehen eine Art Sand – das ist Kieselsäure, genauer gesagt pyrogene Kieselsäure. Die Substanz verbessert zahlreiche Produkte, von Zahnpasta und Farben über Wärmedämmungen bis hin zu LED-Lampen. Der Spezialchemie-Konzern Evonik stellt das Pulver („Aerosil“) in Rheinfelden her.

Am Standort achten Experten streng darauf, dass die Produktionen stets Ressourcen und die Umwelt schonen. Im Fall der Kieselsäure spart nun ein Verbund zweier Betriebe Wasserstoff ein.

1,5 Kilometer lange Rohrleitung gelegt

„Für die Herstellung der Kieselsäure braucht man Wasserstoff, Chlorsilan und entfeuchtete Luft“, erklärt Ralph Hofmann, der Aerosil-Betriebsleiter für Prozesse. Der benötigte Wasserstoff wurde bis dato extra aus Erdgas generiert – unter Ausstoß von Kohlendioxid (CO2). „In der Chlorsilan-Produktion fällt aber Wasserstoff bereits als Nebenprodukt an – da lag es nahe, diesen direkt für die Kieselsäure-Produktion zu verwerten“, so Hofmann.

Der Konzern investierte eine hohe sechsstellige Summe und verband die Betriebe mit einer 1,5 Kilometer langen Rohrleitung. Das Ergebnis schont die Umwelt und reduziert den CO2-Ausstoß um 67 Prozent.

„Der Verbund zwischen Aerosil und Chlorsilan spart keine Kosten, sondern reduziert die Emissionen“, betont Standortleiter Peter Dettelmann. Vom Land gab es dafür im letzten Jahr die Auszeichnung „100 Betriebe für Ressourceneffizienz“.

Das ist nicht alles: Auch auf eine ausgewogene Energiebilanz achtet man. Zum Beispiel bezieht das Werk bereits heute die Hälfte seines Stroms aus erneuerbarer Wasserkraft und den Rest aus Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung.

chemie-am-hochrhein.de