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So hilft Kohlenstoffdioxid im Kampf gegen Käfer und Motten

23.07.2020

Kornwestheim. Getreide, Tee, Kaffee, Reis oder fetthaltige Samen wie Nüsse, Sonnenblumenkerne und Leinsaat schmecken nicht nur Menschen, sondern auch Motten und Käfern. Die Schadinsekten vernichten ganze Ernten und sind ein hygienisches Problem: Sie können Krankheitserreger übertragen. Gase-Spezialist Air Liquide, der auch einen Standort in Kornwestheim hat, bietet ein Verfahren an, um Vorräte vor Schädlingsbefall zu schützen – ganz ohne Lebensmittelbelastung.

Für die sogenannte Druckentwesung braucht man zwei Dinge: Kohlenstoffdioxid (CO2) und Druck. „Man füllt das Vorratsgut in eine Druckkammer“, erklärt Ansgar Rinklake, Experte für technische Gase in der Lebensmittel-Industrie bei Air Liquide. Dort wird es Druck unter CO2 ausgesetzt: „Das tötet Schädlinge wie Dörrobstmotten, Reismehlkäfer oder Kornkäfer zuverlässig in allen Entwicklungsstadien ab.“ Denn das farb-, geruch- und geschmacklose Gas verdrängt den Sauerstoff aus der Druckkammer und reichert sich im Blut der Schädlinge an. Bei Entlastung der Kammer werden die Blutgefäße der Schadinsekten zerstört.Da dieser Prozess eine rückstandsfreie Variante der Schädlingsbekämpfung ist, hat er eine Zulassung für die Behandlung von Bio-Rohstoffen.

Gut: „Wir verwenden nur Kohlendioxid, welches als ‚Abfallgas‘ bei Prozessen anfällt – vorwiegend in der chemischen Industrie. Beispielsweise bei der Produktion von Kunstdünger“, ergänzt Rinklake.

Autor: Andrea Veyhle