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Silber – sehr beliebt
Silber ist ein chemisches Element aus der elften Gruppe (Kupfergruppe) des Periodensystems mit dem Elementsymbol Ag und der Ordnungszahl 47.
Eigenschaften: Silber besitzt ein sehr hohes Reflexionsvermögen für sichtbares Licht. Diese Eigenschaft erklärt den strahlend hellen Metallglanz, der oft als „silberweiß“ beschrieben wird. Silber ist fast so dehnbar wie Gold, es kann zu feinen, durchscheinenden Folien gewalzt werden. Es besitzt die beste elektrische und thermische Leitfähigkeit aller Metalle und ist wie Gold diamagnetisch – bleibt also nicht haften und wird leicht abgestoßen. Wegen seiner antibakteriellen Wirkung kann Silber auch medizinisch eingesetzt werden. Silber ist an sauberer Luft beständig, es läuft jedoch bei längerem Kontakt mit Schwefel-Verbindungen schwarz an, wie etwa beim Verzehr von Eiern mit einem Silberlöffel. Auch der unangenehme Geruch des Bestecks ist auf die Anwesenheit von Schwefel-Atomen zurückzuführen.
Geschichte: Silber zählt zusammen mit Gold und Kupfer zu den am frühesten bekannten Metallen, seine Verwendung wird bis um 5.000 v.Chr. nachgewiesen. Die wichtigste antike Lagerstätte befand sich bei Laurion, 50 km südlich von Athen. 1814 nimmt der Chemiker Jöns Jakob Berzelius Silber mit der Bezeichnung Argentum in seine Atomgewichtstabelle auf. Bis zur Erfindung des Edelstahls Anfang des 20. Jahrhunderts war es das wichtigste Werkmetall überall dort, wo Korrosionsschutz gefragt war, etwa bei Essbesteck. Nach Silber (Argentum) ist das Land Argentinien benannt. Es ist das einzige Land, welches nach einem chemischen Element benannt wurde.
Verwendung: Früher wurde Silber meist für Schmuck, Geschirr und Kunstgegenstände verwendet. Die führenden Bereiche der Industrie, die für die Produktion heutzutage Silber benötigen, sind die Solarbranche, die Elektroindustrie und auch die chemische Industrie. Hinzu kommt, dass Silber auch in der Autoindustrie bei der Elektromobilität wegen seiner guten Leitfähigkeit zunehmend gefragt ist. Das Weißmetall steckt in Elektronikprodukten wie Solarpanels, LED-Beleuchtung, flexiblen Displays, Touchscreens, RFID-Etiketten und Mobilfunktechnologie. Zudem nutzt man es zur Wasseraufbereitung. In den letzten Jahren wurde das Edelmetall häufiger als Geldanlage gewählt, Anleger haben gute Chancen auf einen Gewinn.
Vorkommen: Silber ist ein seltenes Element, es kommt allerdings auf der Erde zwanzigmal häufiger als Gold vor. In der 16 Kilometer dicken Erdkruste ist es mit 0,08 Gramm pro Tonne Gestein vorhanden. Im Meerwasser finden sich 1,2 Mikrogramm Silber pro Kubikmeter. Das meiste Silber wird aus Silbererzen gewonnen, die oft zusammen mit Blei-, Kupfer- und Zinkerzen vorkommen. Die wichtigsten Silbervorkommen befinden sich in Mexiko, den USA, Kanada, Peru und Bolivien. Mit knapp 20 Prozent der globalen Förderung war Peru von 2003 bis 2009 der größte Silberproduzent und wurde 2010 von Mexiko überholt. Die weltweit bekannten Silberreserven wurden 2022 auf 530.000 Tonnen geschätzt. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe beträgt die Reichweite der Silberressourcen nur noch 29 Jahre. Somit ist mit einer Verknappung von Silber in den nächsten Jahrzehnten zu rechnen.
Recycling: Das Recycling von altem Silber ist ein wichtiger Baustein im Rohstoffkreislauf des Edelmetalls, da das neu geförderte Metall nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken. Silber kann ohne Qualitätsverlust recycelt werden.
Preisentwicklung von Silber durch die Jahrhunderte: https://de.wikipedia.org/wiki/Silberpreis
Weltweite Silbernachfrage nach Verwendungszweck: https://www.gold.de/silbernachfrage/
Silber als Anlage zur Wertsteigerung https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/silber-preis-kaufen-1.5269343
Autor: Heike Marburger