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Neuer Reiniger von Gelita bildet Öko-Film auf Glas und Metall

01.03.2018

Eberbach. Bald dürfen sich Autobesitzer über Regen freuen: Danach erstrahlt ihr Wagen in neuem Glanz! Möglich macht’s ein neuer Zusatzstoff im Reinigungsmittel. Entwickelt hat den proteinbasierten Zusatz (Novotec) Gelita in Eberbach, Weltmarktführer in der Kollagenherstellung.

In herkömmlichen Reinigungs- und Lackpflegemitteln sind Öle oder Wachse, die Wasser abperlen lassen. „Aber das ist wie Duschen im Regenmantel“, meint Produktmanagerin Nina Offenbecher.

Die neue Substanz stellt die Welt quasi auf den Kopf: Wo bisher wasserabstoßende (hydrophobe) Eigenschaften genutzt wurden, passiert das Gegenteil. „Das Kollagen bildet auf Metall, Glas oder Lack einen hauchdünnen unsichtbaren Film, der das Wasser anzieht“, erklärt Offenbecher. Und zeigt ein Fläschchen mit einer goldgelben sirupartigen Flüssigkeit. „Schmutz kann sich nicht mehr direkt auf der Oberfläche anlagern, sondern sitzt auf dem Film.“

Der zieht Wasser an, die Partikel werden bei der Reinigung unterspült, gelöst und weggeschwemmt. Schon ein Zusatz von wenigen Prozent reicht für den Film aus. Offenbecher: „Der schützt bis zu drei Monate vor Neuverschmutzung und aggressiven Substanzen wie Vogelkot oder Salz.“

Bewährt hat sich das Mittel in Reinigern bereits für Busse und Bahnen in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen und bei der Deutschen Bahn. Der Zusatz ist biologisch abbaubar und allergenfrei, Reinigungsintervalle verlängern sich, und die klassische Aufbereitung des Reinigungs-Abwassers entfällt.

Auch in der Metallverarbeitung spart der Öko-Film Zeit und Geld

Das Produkt, auf das Privatkunden noch warten müssen, ist auch in der Metallverarbeitung gefragt: „Herkömmliche Kühlschmier- und Trennstoffe bestehen aus Öl, Wasser und einem Emulgator, der beides verbindet“, erklärt Entwicklungsleiter Matthias Reihmann. „Mit unserem Zusatz entsteht ein Schmierfilm aus wasserhaltigen Proteinketten. Der schmiert Oberflächen effizient und kühlt sie gleichzeitig.“ Der Verbrauch sei in Tests „um bis zu 40 Prozent“ gesunken.

Viele Werkstücke können ohne Reinigung weiterverarbeitet werden, da keine Ölrückstände daran haften. Die Metallbearbeitung benötigt weniger Mineralöl und künstlich hergestellte Schmierstoffe. Und beim Druckguss, etwa von Metallteilen für die Auto-Industrie, benötigt man weniger Trennmittel für die Gussformen.

Autor: Andrea Veyhle