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Neue Arzneien machen Hoffnung: Wie Ärzte aus den Pharma-Labors ernste Krankheiten bekämpfen

25.04.2014

Köln. Cholera, Pocken und Typhus: Noch unsere Großeltern fürchteten solche Seuchen – wir kennen sie zum Glück nur noch dem Namen nach. Heute kann man sogar mit Aids alt werden, mit der Zuckerkrankheit sowieso. Dazu tragen moderne Arzneien kräftig bei. Wie wir Krankheiten in Zukunft noch besser bekämpfen werden, darüber sprach AKTIV mit fünf Professoren.

1. Moderne Methoden im Kampf gegen Krebs

Allein hierzulande erkranken rund 500.000 Menschen jährlich an Tumoren. Aber: „Wir können heute über die Hälfte aller Krebspatienten heilen!“ Das sagt Professor Ulrich Keilholz, kommissarischer Direktor des Krebs-Zentrums der Berliner Uni-Klinik Charité. „Mitte der 80er-Jahre gelang das nur bei jedem dritten Kranken.“ Diese Entwicklung ist ein Erfolg von besserer Vorsorge, moderner Chirurgie – und neuen Arzneien.

Die attackieren den Krebs mit raffinierten Methoden, etwa mit Antikörpern, wie sie auch die menschliche Immunabwehr bildet. Forscher des Pharma-Konzerns Roche haben solch einen Antikörper mit einem Zellgift gekoppelt, um fortgeschrittenen Brustkrebs zu bekämpfen: „Der Antikörper bringt das Chemotherapeutikum zielgenau in die Tumorzellen, die dann von innen zerstört werden“, erklärt Keilholz. Das sei viel wirksamer als die klassische Chemotherapie und habe deutlich weniger Nebenwirkungen.

Andere Mittel, etwa zwei neue Arzneien von Roche und Glaxo-SmithKline gegen bösartigen Hautkrebs, greifen in die inneren Signalwege der Krebszellen ein. Und blockieren dort das unkontrollierte Wachstum. Insgesamt sind zurzeit geschätzt 800 Wirkstoffe gegen Krebs in der Entwicklung. Charité-Professor Keilholz ist zuversichtlich: „In Zukunft werden die Patienten gut und möglichst lange mit dem Tumor leben können.“

Autor: active2news