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Hier gibt es gute Jobs: Warum sich eine Ausbildung in der Chemie lohnt

28.02.2022

Döggingen. Beim Kampf gegen den Klimawandel nimmt die Branche eine Schlüsselrolle ein. Denn in der Chemie kann man an der Zukunft arbeiten. Wie Lena Sühling: Sie entwickelt bei Freilacke in Döggingen Beschichtungen für Windkraftanlagen. Den Nachwuchs haben die Unternehmen daher besonders im Blick: aktiv hat sich mit Frauen und Männern unterhalten, die in der Ausbildung herausragende Leistungen gezeigt haben. Was begeistert sie an ihrer Arbeit?

Sühling hat ihre Ausbildung zur Lacklaborantin 2018 als Beste in ganz Deutschland abgeschlossen. Es folgte ein Studium Chemie-Ingenieurwesen für Farbe und Lack in Esslingen. Die Kombination aus verkürzter Ausbildung und Studium ermöglichte ihr Arbeitgeber. „Mir gefällt der abwechslungsreiche Alltag“, erzählt die 25-Jährige. „Mit Formulierungsarbeit, Berechnungen, Recherchen und Dokumentation am Schreibtisch sowie der praktischen Arbeit im Labor.“

Sie empfiehlt allen, die sich für die Arbeit im Labor interessieren und Naturwissenschaft mögen, „mit gutem Gewissen eine Ausbildung in der Chemie“. Das sei eine „super Grundlage“ für Weiterbildungen oder Studiengänge: „Man hat zu neuem Lernstoff einen leichteren Zugang, wenn man mit ihm schon mal praktisch gearbeitet hat.“

Große Ausbildungskampagne im Radio und auf Social Media

Landesweit arbeiten 100.000 Menschen in der Chemie-und Pharma-Industrie. Bundesweit sind es 580.000, jedes Jahr starten mehr als 9.000 junge Leute ihre Ausbildung in mehr als 50 Ausbildungsberufen. Sie verdienen im Durchschnitt über alle Lehrjahre 1.100 Euro pro Monat. Die Verdienstaussichten sind sehr gut: Spitzengehälter zahlt zum Beispiel die Pharmabranche. Sie liegt im Vergleich auf Platz zwei nach den Banken, so die aktuellen Zahlen des Jobportals Stepstone. Die Chemie belegt nach dem Fahrzeugbau den vierten Platz.

Übrigens: Mit Plakaten und Radiosendungen werben die Chemieverbände Baden-Württemberg aktuell für eine Ausbildung in den heimischen Chemie- und Pharmafirmen. Einfach bei Radio Regenbogen oder Antenne 1 reinhören und informieren unter: ausbildung. chemie.com

Lena Sühlig, Entwicklerin bei Freilacke in Bräunlingen-Döggingen.

Lena Sühling, Entwicklerin bei Freilacke in Bräunlingen-Döggingen

Nach Ausbildung und Studium wurde mir die Stelle als Entwicklerin angeboten.

Was ist das Beste daran?

Der abwechslungsreiche Alltag. Besonders viel Freude bereitet es mir, Teil eines motivierten Teams zu sein.

Arbeit und Freizeit – geht das?

Ja, dank fester Freizeittermine und aktiver Wochenenden als Ausgleich zur Arbeit.

Nicolas Veh, Produktionstechnologe bei Roche Diagnostics in Mannheim.

Nicolas Veh, Produktionstechnologe bei Roche Diagnostics in Mannheim

Durch einen Freund bin ich auf diese Ausbildung gekommen, die Themen interessieren mich.

Was ist das Beste daran?

Die Vielseitigkeit: Wir haben breites Fachwissen von der Konstruktion bis zum Vertrieb und kennen die Produkte.

Arbeit und Freizeit – geht das?

Meine Arbeitszeit kann ich recht flexibel einteilen, so klappt es gut mit der Work-Life-Balance.

Chemikant Jan Müke und Chemielaborantin Vanessa Milin bei Fuchs Schmierstoffe in Mannheim.

Vanessa Milina, Chemielaborantin bei Fuchs Schmierstoffe in Mannheim

Ich wusste schon in der Schule, dass ich einen chemiebezogenen Beruf erlernen möchte.

Was ist das Beste daran?

Die Mischung aus Routine und täglich neuen Herausforderungen lässt den Arbeitsalltag nicht langweilig werden.

Arbeit und Freizeit – geht das?

Ja, mit Organisation und Einteilung! Man muss sich nämlich auch Zeit für sich nehmen.

Jan Mück, Chemikant bei Fuchs Schmierstoffe in Mannheim

Beim Jobben während des Chemiestudiums habe ich gemerkt, dass ich lieber in der Produktion arbeite.

Was ist das Beste daran?

Ich mag Schichtarbeit, den lockeren freundschaftlichen Umgang mit den Arbeitskollegen und die gute Bezahlung.

Arbeit und Freizeit – geht das?

Klar. Gerade durch die Schichtarbeit kann ich flexibel planen.

Das sagt der Ausbilder

Rouven Vogg, Ausbildungsleiter bei Bauder in Stuttgart.
Rouven Vogg, Ausbildungsleiter bei Bauder in Stuttgart. Bild: Bauder

Was macht Chemieberufe attraktiv?

Eine solide Ausbildung, viel Abwechslung, ein guter Verdienst schon ab der Ausbildung und gute Jobchancen.

Wer eignet sich dafür?

Alle! Unser Betrieb schaut weniger auf die Noten, sondern ob der junge Mensch ins Team passt, was er mitbringt, ob er offen für Neues ist.

Wie sieht es mit der Work-Life-Balance aus?

Wir haben eine 37,5-Stundenwoche, aber durch die Gleitzeit trotzdem viel Freizeit. Die Kernarbeitszeit geht bei uns von 9 bis 14.30 Uhr.

Autor: Andrea Veyhle