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Die Wund- und Heilsalbe Bepanthen kommt aus dem Südwesten

18.10.2017

Grenzach. Wer kennt sie nicht, die bekannte Wund- und Heilsalbe Bepanthen. Vom Bayer-Standort Grenzach aus gehen mehrere Millionen Tuben pro Jahr in die ganze Welt – Tendenz steigend.

In der Produktion herrschen strenge Hygienevorschriften: Vor der Arbeit müssen sich die Mitarbeiter „einschleusen“, also spezielle Schutzkleidung anziehen und die Hände desinfizieren. Weder Make-up noch Wimperntusche sind erlaubt, auch Ohrringe sind tabu.

Die Produkte sind sensibel und dürfen auf gar keinen Fall verunreinigt werden. „Wir produzieren mit 570 Mitarbeitern Arzneimittel, Kosmetika, Nahrungsergänzungsmittel und Medizinprodukte“, erklärt Standortleiter Dirk Oebels. „Da sind strenge Standards sehr wichtig!“ Gereinigte Luft und gereinigtes Wasser inklusive.

In der begehrten cremefarbenen Salbe mit dem typischen Wollwachs-Geruch steckt neben Ölen, Wasser und Wachsen der Wirkstoff Dexpanthenol. Er fördert die Wundheilung.

Angesetzt wird die Mischung in einer Anlage mit fünf Tonnen Fassungsvermögen. Der Koloss aus blitzendem Edelstahl erstreckt sich über zwei Stockwerke. „Das hat den Vorteil, dass wir die fertige Salbe nicht mit Pumpen befördern müssen“, sagt Oebels. „Sie kann unten einfach abgelassen werden.“ Dort wird sie in weiße Kunststoffsäcke („Fluidbags“) gefüllt. Früher wurden Fässer benutzt. Doch die sind schwer zu reinigen und haben ein hohes Gewicht. „Fluidbags lassen sich zudem bis auf einen winzigen Rest auspressen“, so der Standortleiter, „das ist wirtschaftlicher und ökologischer.“

In den Abfüllanlagen kommt die Salbe in Alu-Tuben. Die benötigten Rohlinge werden auf Aluminiumpaletten angeliefert, Holzpaletten sind „zu unhygienisch“. Immer wieder ziehen Mitarbeiter Proben, füllen sie in gereinigte Behältnisse und bringen sie in versiegelten Spezialkoffern ins hauseigene Labor zur Qualitätskontrolle.

Weil der Bestseller so gut läuft, wurde übrigens kräftig investiert, vor allem in neue Abfüll- und Verpackungsanlagen sowie in die Infrastruktur. Von Letzterer profitieren auch die anderen Produkte wie zum Beispiel ein Medikament gegen Pilzinfektionen („Canesten“), Bodylotions oder Augen- und Nasensalben.

Autor: Andrea Veyhle