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Jod – unser Schutz

14.04.2021

Jod ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol I (vor der internationalen Elementsymboleinführung war es J) und der Ordnungszahl 53. Im Periodensystem steht es in der 7. Hauptgruppe und gehört somit zu den Halogenen.

Vorkommen: Jodverbindungen finden sich in geringen Konzentrationen in allen Gesteinen, Böden, Seen, Mineralquellen, Meeren und sogar in der Luft. Eine industrielle Gewinnung von Jod erfolgt in Südamerika aus Chilesalpeter-Lagerstätten und in Frankreich, Schottland, USA und Russland aus Seetang, der an den Meeresküsten geerntet wird.

Erscheinung: Jod liegt bei Normaltemperatur als fester Stoff in Form von grauen, glänzenden Kristallen vor. Bei Erwärmung gehen diese sofort in den gasförmigen Zustand über und werden wieder fest bei Abkühlung. Die dabei entstehenden Dämpfe sind intensiv violett gefärbt und riechen stechend. In Wasser ist Jod kaum löslich, besser löst es sich in organischen Lösungsmitteln. Beim Schmelzen entsteht daraus eine braune, elektrisch leitfähige Flüssigkeit.

Verwendung: Das Spurenelement sorgt im Körper für den Aufbau von Schilddrüsenhormonen und damit für die Steuerung diverser Stoffwechselprozesse. Es muss mit der Nahrung aufgenommen werden, zum Beispiel in Form von jodiertem Speisesalz. Enthält die Nahrung nicht genügend Jod, versucht der Körper dies zunächst auszugleichen, indem sich die Schilddrüsenzellen vergrößern und vermehren. Äußerlich sichtbar wird dieser Vorgang als Kropf oder Struma bezeichnet. Ein Jod-Überangebot kann ebenfalls zum Gesundheitsrisiko werden. So kann der Verzehr von getrockneten Algen und Seetangprodukten zu einer zu hohen Jodaufnahme führen. Das kann die Hormonbildung des Körpers hemmen, wodurch ebenfalls eine Kropf-Bildung entstehen kann. Als Desinfektionsmittel wirkt Jod gegen Keime auf der Haut, die Entzündungen verursachen. Jod ist auch in Katalysatoren oder als Bestandteil im Innenraum von Halogenlampen enthalten.

Wer hat's entdeckt? Der französische Chemiker Bernard Courtois (1777–1838) entdeckte das Element im Jahre 1811 bei der Herstellung einer Lauge, die er aus der Asche von Seetang gewann. Versetzte er die Lauge mit Schwefelsäure, stiegen beim Erwärmen violette Dämpfe auf, die an gekühlten Wänden zu grauschwarz glänzenden Kristallen sublimierten. Sir Humphry Davy und Joseph Louis Gay-Lussac erkannten etwas später den Elementcharakter des Jods. Sie gaben dem Element seinen Namen nach dem griechischen Wort ioeidés („violett“, „veilchenartig“). 

Interessant: Baden-Württemberg hat aktuell 34 Millionen Jodtabletten für den Katastrophenschutz auf Lager.

Über die empfohlene Zufuhr von Jod für den Körper: www.dge.de

Mehr über die Eigenschaften und das Erscheinungsbild von Jod: www.seilnacht.com

Mythen und Fakten rund um Jod: www.idw-online.de

Autor: Heike Marburger