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Chemie auf kleinstem Raum - Wie Evonik eine komplette Produktionsanlage schrumpft

31.05.2015
Rheinfelden. Drei mal drei mal zwölf Meter: Auf engstem Raum steht bei Evonik in Rheinfelden eine ganze Produktionsanlage. Dank cleverer Konstruktion passen Reaktoren, Produktionsanlagen samt Leittechnik, IT-Module, Lagerfläche für Rohstoffe und vieles mehr in einen U?berseecontainer (EcoTrainer). In dieser „Mini-Anlage“ produziert das Spezialchemie-Unternehmen einen siliziumhaltigen Rohstoff für Speicherchips. Die stecken in Smartphones, Digitalkameras, MP3-Playern oder USB-Sticks. Für die Prozesse im Kleinmaßstab ist Verfahrenstechniker Frank Stenger verantwortlich: „Das ist intelligente Infrastruktur“, schwärmt er, „mobil, fu?r Anlagen in kompaktester Form, die auf Dauerbetrieb ausgerichtet sind!“ Und wozu braucht man das? Ganz einfach: Die Mini-Anlage lässt sich verhältnismäßig einfach transportieren, ist flexibel an jedem Standort einsetzbar. „Sonst dauert es manchmal Jahre, bis eine normale Produktionsanlage in Betrieb genommen werden kann“, sagt dazu Betriebsassistent Stephan Traut. „Planung und Bau erfordern Zeit.“ Mit dem Container lassen sich neue Produkte viel schneller auf den Markt bringen. Traut: „Solch ein Mini-Chemiewerk lässt sich innerhalb kurzer Zeit aufbauen – bei Bedarf sogar quasi vor der Haustür.“ Noch ein Vorteil: „In der Regel sind beim EcoTrainer die anfänglichen Investitionskosten geringer und damit auch das unternehmerische Risiko“, verrät der Betriebsassistent. Premiere feierte der Container 2010 am Standort. Inzwischen sind bereits weitere Mini-Anlagen konzernweit im Einsatz.