Aktiv

Mehr weibliche Mitarbeiter - Wie die Mineralölraffinerie MiRO Frauen den Weg in die Produktion ebnet

22.04.2016

Karlsruhe. Lisa Humm freut sich auf ihre künftige Arbeitskleidung. Wie alle Produktionsmitarbeiter der Mineraloelraffinerie Oberrhein (MiRO) in Karlsruhe trägt die 24-Jährige eine blaue Latzhose. „Die neuen Sachen passen genau“, sagt sie.

Bisher gab es die persönliche Schutzausrüstung, Jacken und Hosen, nur in Herrenschnitten. Die waren zu groß und saßen nicht. Das ist jetzt anders: „Man hat die Sachen schließlich den ganzen Tag an, da ist es wichtig, sich darin wohlzufühlen“, meint Humm.

Sie gehört zu einer Arbeitsgruppe, die mehr Frauen für die Produktion gewinnen und dort halten will. Derzeit sind nur 2 Prozent aller Chemikanten im Unternehmen Frauen. Dieser Anteil soll sich in den nächsten drei Jahren verdoppeln und danach weiter steigen: „Wir können und werden auf den vermehrten Einsatz von qualifizierten Chemikantinnen in einem enger werdenden Arbeitsmarkt nicht verzichten“, sagt Personalleiter Wolfgang Schott.

Daher die Idee mit der Arbeitsgruppe. Sie besteht aus Führungskräften sowie Kollegen aus Produktion, Personalabteilung und Betriebsrat. Gemeinsam will man erste Erfolge anstreben.

2008, als Lisa Humm ihre Ausbildung begann, gab es nur drei angehende Chemikantinnen. Heute erlernen 14 junge Frauen diesen Beruf. „Ich fühle mich sehr wohl hier“, sagt Humm. „Aber es gibt einfach ein paar Dinge, die man noch besser machen kann.“

Umfrage ermittelt Handlungsbedarf

Auf der Liste der Arbeitsgruppe stehen zum Beispiel mehr Toiletten oder der Umgang mit Schwangerschaft im Produktionsbetrieb. Das Team untersucht auch, wo es bei sozialen Einrichtungen wie etwa den Umkleideräumen oder beim Umgang der Mitarbeiter klemmt. Umfragen sollen jetzt den Handlungsbedarf ermitteln.