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Chemie-Tarifrunde 2016 Baden-Württemberg: „Kosten und Produktivität laufen weiter auseinander“ / Arbeitgeber: Tariferhöhung muss sich an Produktivität und Inflation ausrichten

14.05.2016

Baden-Baden, 14. Mai 2016. Die baden-württembergischen Chemie-Arbeitgeber sehen nur einen moderaten Spielraum für Tarifentgelterhöhungen. Sie lehnen die von der regionalen Chemie-Gewerkschaft aufgestellte Forderung in Höhe von 5 Prozent ab: „Die Steigerung der Tariflöhne muss sich am Produktivitätsfortschritt und der Inflationsrate orientieren, wenn Arbeitsplätze nicht gefährdet werden sollen“, so der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Chemie Baden-Württemberg (agvChemie), Thomas Mayer.

Die wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Chemie-Industrie im Jahr 2016 verlaufe schwach. Mayer: „Wir erwarten für das laufende Jahr nur ein geringes Wachstum von bis zu einem Prozent. Der Druck auf die Erzeugerpreise ist gestiegen. Der internationale Wettbewerb hat sich deutlich verschärft.“

Zur Tarifrunde 2016 in der chemischen Industrie

Der agvChemie verhandelt ab dem 2. Juni 2016 mit der Chemie-Gewerkschaft die neuen Entgeltsätze für die etwa 76.000 Beschäftigten in der Branche. Die Auftaktverhandlung findet in Karlsruhe statt.

Zum agvChemie Baden-Württemberg

Im agvChemie sind 243 Unternehmen organisiert. Sie bilden derzeit etwa 3500 junge Menschen in mehr als 50 Berufen aus. Die Unternehmen im Verband sind in der Mehrzahl kleinere und mittelständische Unternehmen mit weniger als 300 Mitarbeitern. Die größte Teilbranche ist die pharmazeutische Industrie, gefolgt von Farben, Lacken und Bautenschutz. Eine wichtige Kundengruppe der Chemie im Land sind die Automobil-, Anlagen- und Maschinenbauer in Baden-Württemberg. Die Exportquote der Unternehmen beträgt etwa 61 Prozent.