Warum eigentlich

Warum lassen sich Häuser nach Eisbären-Art wärmen?

05.01.2016
Wie macht das der Eisbär? Selbst bei Minustemperaturen in der Arktis erfriert er nicht. Ein dickes Fell allein tut es da nicht. Der Bär hat einen Trick: Seine farblosen Haare leiten – wie eine feine Glasfaser – einen Großteil der Sonnenstrahlen auf die Haut weiter. Die ist schwarz, saugt die Energie der Sonne auf und wärmt so den Bären. Nach dem gleichen Prinzip kann der Hausbauer daheim Heizkosten sparen. „Man klebe ein schwarzes Vlies auf die Hausaußenwand, darauf dann eine Platte mit feinsten lichtdurchlässigen Röhrchen. Und dichte das Ganze mit einem transparenten Glasputz gegen die Witterung ab – fertig ist die ‚Sonnenfassade‘ nach Eisbären- Art“, erklärt Produktmanager Markus Zwerger vom Unternehmen Sto in Stühlingen. Klar, dass es dafür fertige Bauelemente gibt. ,,Die wirken wie eine Zusatzheizung – aber nur im Winter.“ Möglich machen das die speziellen Röhrchen aus dem robusten Kunststoff Polycarbonat. Wenn die Sonne im Winter niedrig steht, treffen ihre Strahlen fast senkrecht auf die feinen Kapillaren. Das darunterliegende schwarze Vlies schluckt die Strahlen, wandelt sie in Wärme um und speist sie in das Mauerwerk ein. So spart jeder Quadratmeter,,Sonnenfassade“ rund zwölf Liter Heizöl im Jahr. Und im Sommer? Dann steht die Sonne höher. Ihre Strahlen knallen deshalb im spitzen Winkel auf die Röhrchen an der Hauswand – und werden, statt Wärme zu produzieren, reflektiert.